Mahnwache am Flughafen Düsseldorf – 350 Beschäftigte ohne klare Zukunft

von Andrej Bill ver.di Gewerkschaftssekretär

Beschäftigte der Bodenverkehrsdienste am Flughafen Düsseldorf protestieren gegen die Untätigkeit des Flughafens trotz ihrer unsicheren Zukunft

Der Flughafen-Chef stellt sich vorerst nicht(!) den Hoffnungen und Fragen der Kollegen von Aviapartner

Die Beschäftigten der Aviapartner GmbH & Co KG standen heute stellvertretend für weiterhin über 350 Mitarbeiter vor der Flughafenzentrale des Flughafenbetreibers Flughafen Düsseldorf GmbH. Aviapartner arbeitet seit zwei Jahren ohne Lizenz als Subunternehmer in der Gepäckabfertigung am Flughafen Düsseldorf. Es verdichten sich die Anzeichen, dass sich das zum 1. Mai 2025 ändern könnte. Zusätzlich bleibt die Verunsicherung durch die ausstehende Lizenzentscheidung des NRW-Verkehrsministeriums. 

Rund 2.000 Beschäftigte der Bodenverkehrsdienste am Flughafen Düsseldorf warten seit Juli 2024 auf eine Entscheidung des NRW-Verkehrsministeriums, die weitreichende Folgen für sie hätte. Es geht um die Frage, ob die Firmen der AAS ihre Lizenzen für das Be- und Entladen von Luftfahrzeugen, die Gepäckabfertigung und andere Dienstleistungen behalten dürfen.

(Das WDR berichtete über die Mahnwache ab Minute 1:36: Flughäfen wollen mehr Service für kürzere Wartezeiten – Nachrichten – WDR)

Nach über 20 Jahren Aufopferung für den Flughafen Düsseldorf am Ende mit Leiharbeit abgespeist?

Die Geschäftsführung von Aviapartner sieht weiterhin keine Notwendigkeit für betriebsbedingte Kündigungen. Vermutlich weiß sie ganz genau, dass es ohne sie nicht geht. Stattdessen werden den Beschäftigten Optionen vorgestellt, wie Kurzarbeit oder Leiharbeit. Für die Mitarbeiter soll das der Dank sein für über 20 Jahre aufopfernder Arbeit am Flughafen Düsseldorf. Beide Optionen funktionieren nur mit Einwilligung des Betriebsrates und gelten daher als unwahrscheinlich. Wie geht es also weiter in der Bodenabfertigung am Flughafen Düsseldorf?

Der Flughafenchef sieht sich nicht in der Verantwortung

Trotz Einladung ist Flughafen-Chef Lars Redeligx nicht zur Mahnwache vor seiner Verwaltungszentrale erschienen, um über die Wünsche und Fragen der Kollegen zu sprechen. Bereits zuvor war zwar Verständnis aus seiner Richtung für die Lage der Beschäftigten von Aviapartner zu vernehmen, ohne sich selbst jedoch in der Verantwortung zu sehen. Das Problem bei Aviapartner scheint nach Ansicht des Flughafens primär das Problem von Aviapartner selbst zu sein.

Warum der drohende Wegfall von über 350 Mitarbeitern in der Gepäckabfertigung mitten im Sommerflugplan nicht ein primäres Interesse des Flughafens einnimmt und sein Einschreiten ausbleibt, hinterlässt bei vielen Beschäftigten Unverständnis. Jedes Zahnrad am Flughafen Düsseldorf ist Essentiell für das Funktionieren des gesamten Flughafens, so auch die Bodenverkehrsdienstleistungen! Ohne gut funktionierende Gepäckabfertigung, kein gut Funktionierendes Flugplatz-, Passage- oder Parkplatzgeschäft.

Warten auf das Versprechen des NRW-Verkehrsministers Krischer

Bei der letzten Mahnwache vor dem NRW-Verkehrsministerium wurde den Beschäftigten von NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer ein runder Tisch mit den zentralen verantwortlichen Beteiligten zugesagt, inklusive des Betriebsrates und ver.di. Aktuell warten wir noch auf das Zustandekommen dieses Kreises. Er könnte Essentiell sein für die Errichtung einer langfristigen Lösung für 350 Beschäftigte.

Die Kolleginnen und Kollegen von Aviapartner bleiben kämpferisch hinter ihrer Forderung: Jetzt ein Zukunftskonzept zur Beschäftigungssicherung der mehr als 350 Mitarbeiter bei Aviapartner am Flughafen Düsseldorf! Und Schluss mit dem kranken BADV-Lizenzvergabesystem! Damit es in 4 Jahren nicht die nächsten Trifft.

Wir melden uns spätestens mit der nächsten Mahnwache!