Mit Rückblick auf das vergangene Jahr 2023 befragten wir gemeinsam mit dem Weihnachtsmann die Kolleginnen und Kollegen am Airport Düsseldorf über ihre Wünsche für das Jahr 2024.

Die Top 5 der häufigsten Wünsche lautet dabei wie folgt:

1. Mehr Geld

2. Mehr Arbeits- und Gesundheitsschutz

3. Mehr Personal

4. Sauberkeit

5. Überall getrennte Umkleideräume

Die Vergütung sticht angesichts fortlaufender Teuerungen in allen Lebensbereichen als das häufigste Thema hervor. Auch wenn ver.di in der Breite die deutschlandweit stärksten Tarifabschlüsse erzielte, reichen selbst diese oft nicht aus für einen Inflationsausgleich. Die folge sind Reallohnverluste im dritten Jahr in Folge bei allen Tarifgebundenen Beschäftigten in Deutschland:

Berücksichtigt man die nicht-Tarifgebundenen Werktätigen, die keine Gewerkschaft im Betriebt verankert haben, sieht das Bild noch schlimmer aus! Betroffen sind am Airport Düsseldorf beispielsweise die Kollegen der neu gegründeten Airline Assistance Switzerland (AAS), die aktuell mehrheitlich zu Mindestlohnbedingungen auf Teilzeitebene arbeiten müssen. Es ist ein weiteres Kapitel im EU-Richtliniengebundenen Kreislauf der Privatisierungswelle und Konkurrenzentfesselung am Flughafen.  Wir werden auch hier, genau wie zuvor bei Aviapartner, Acciona usw., mit Hilfe der Kolleginnen und Kollegen im Betrieb gegen diese Form der Tarifflucht vorgehen!

Die Arbeitsrahmenbedingungen sind in vielen Betrieben ungenügend, sodass im Durchschnitt oft zweistellige Krankenquoten resultieren. Einzelne Monatswerte von 20% Krankenstand und höher sind keine Seltenheit! Der allgegenwärtige Personalmangel, die Überlastung in allen Bereichen, ein ungenügender Arbeitsschutz oder fehlende warme Mahlzeiten insbesondere im Vorfeldbereich, zeigen ihre Spuren.

Die Mitarbeiter haben auch dieses Jahr den Airport Düsseldorf gerettet. Wie teilweise mit den Kranken aus dieser andauernden Überlastung umgegangen wird, sehen wir aktuell in den skrupellosen Praktiken der Geschäftsführung von Aviapartner. Link

Die Zusammenarbeit beim Gebäudemanagement zwischen allen vertretenen Betrieben zeigt viele Schwachstellen auf. Begonnen beim Arbeitsschutz, das nach §8 ArbschG eine enge Zusammenarbeit aller verantwortlichen Unternehmen verlangt. Wie unsere Mahnwache im August 2023 zeigte, gibt es eine lange Reihe von Arbeitsschutzmängeln, die die Sicherheit von Arbeitern und Passagieren gefährden. Das WDR berichtete darüber. Link

Zwar konnten wir mit unserem Druck zumindest eine Verbesserung bei der Bestuhlung im Terminalbereich erreichen, doch die Mängelliste bleibt lang und verlängert sich stetig. Aktuell fallen die schlechten Dichtungen, fehlerhaften Schließanlagen oder defekten Tore im Vorfeldbereich besonders ins Auge. Bei kalter Witterung und schweißtreibender Arbeit wartet eine schnelle Erkältung spätestens im ziehenden Pausenraum auf den Mitarbeiter. Wir werden auch hier im Jahr 2024 dran bleiben und die unzumutbaren Mängel mit unseren Mitgliedern gemeinsam anzeigen!

Jahreshighlight 2023: Bundesweiter Verkehrsstreik vom 27.03.2023